Artikel Bundestags-Besuch 08. April 2024
20 SchülerInnen der Oberschule Lehnitz liefen am Morgen des 8. April 2024 vom Berliner Hauptbahnhof zum Paul-Löbe-Haus. Ihr Ziel: Das Schülerseminar des Deutschen Bundestages. Im Gepäck hatten die Schülerinnen und Schüler Fragen für das Abgeordnetengespräch mit Ariane Fäscher (SPD) aus dem Wahlkreis Oberhavel. Die Fragen zum Thema Ukraine-Krieg und Cannabis-Legalisierung hatten die Schülerinnen und Schüler sich im Vorfeld selbst überlegt, zudem mussten sie sich als Bedingung für die Teilnahme im Unterricht mit grundlegendem Wissen zu Aufgaben und Funktion des Bundestages beschäftigten. Nachdem die Sicherheitsschleuse im Paul-Löbe-Haus erfolgreich überwunden war, wurde die Gruppe von der freundlichen Seminarleiterin begrüßt und bei einem Rundgang mit den unterschiedlichen Räumlichkeiten des Abgeordneten-Alltags vertraut gemacht, beispielsweise Tagungsräume für die Ausschüsse und natürlich das Plenum im Deutschen Bundestag, das Herz des deutschen Parlamentarismus. Nach einem Mittagessen in der lichtumfluteten Mensa durften die Schüler ihr politisches Grundwissen in einem Quiz beweisen. Anschließend kam die Bundestagsabgeordnete Ariane Fäscher in den Raum, setzte sich auf einen Tisch, bot der Klasse das „Du“ an und erzählte eine knappe Stunde von der Arbeit einer Abgeordneten. Es ging um die Arbeitsbedingungen – in einer Sitzungswoche kommt sie beispielsweise auf rund 60 bis 70 Stunden Arbeitszeit. Es ging um die Anerkennung der Arbeit – positiv, in Form von spontanen Selfie-Wünschen auf der Straße und negativ, in Form von Anfeindungen an Wahlkampfständen oder Bots, die darauf programmiert sind, Abgeordnete permanent in Kommentarfunktionen oder Chats zu beleidigen und zu diffamieren. Dagegen sei kaum anzukommen, da nicht nachvollziehbar sei, wo und von wem diese Hate-Speech-Maschinen programmiert werden. Frau Fäscher bedauerte in diesem Zusammenhang, dass bei einigen Menschen die Bereitschaft zu einem seriösen Streitgespräch nicht mehr vorhanden sei. Manche Menschen hätten gar kein Interesse mehr, eine andere Sicht der Dinge zu hören.
Die Schüler stellten zudem einige Fragen zur Cannabis-Legalisierung und zum Ukraine-Krieg, zu denen Frau Fäscher ihre Einschätzung gab.
Autor: Christoph Schäberle